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Es braucht mehr als eine GedENKEminute...

Gestern rückte das Thema „Depressionen und psychische Erkrankungen“ wieder in den Fokus. Der Anlass war ein trauriger: Der zehnte Todestag von Robert Enke.

Die Vereine wurden in diesem Zusammenhang aufgefordert, eine GedENKEminute einzulegen. Sicherlich ein wichtiges Zeichen. Doch es geht nicht nur um Zeichen rund um diesen traurigen Tag. Es geht vielmehr darum, die Sinne für Empathie und rücksichtsvollen Umgang im Sport und in den Vereinen zu schärfen. Das haben wir uns als SV Borussia Leer explizit im Rahmen unserer „Ein anderer Fußball ist möglich“-Kampagne auf die Fahnen geschrieben.

Innerhalb der zehn Jahre seit Robert Enkes Tod hat sich einiges verändert. Viele Menschen wurden sensibilisiert und haben eine Vorstellung davon bekommen, wie sich psychische Erkrankungen auswirken können. Und trotzdem. Es gibt im Fußball, in den Vereinen und generell in der Gesellschaft immer noch Stimmen, die nicht wissen, was sie anrichten. Sprüche wie „Stell dich doch nicht so an!“, „Lach doch einfach mal wieder“ oder „Mach Dir doch nicht so viele Sorgen“ können für Betroffene belastend sein. Denn eine Depression ist kein Zeichen von persönlicher Schwäche oder etwas, das man bekämpfen kann, in dem man „sich nicht so anstellt“. Depressionen sind eine Erkrankung und nichts, was sich die Betroffenen einbilden nicht und was man mal eben so abschalten kann. Ronald Reng hat in seinem Buch über Robert Enke eindrücklich beschrieben, wie sich Depressionen auf Menschen auswirken. Wer sich bisher noch kein Bild vom Ablauf der Krankheit machen konnte, dem sei u.a. die Lektüre des Buches dringend empfohlen.

Wir als Verantwortliche, Mitglieder und Aktive in einem Sportverein können keine Therapeuten sein. Aber wir können Brücken bauen und Menschen unterstützen – und sei es „nur“ als vertrauter Ansprechpartner. Empathie und rücksichtsvoller Umgang sind die Aufgaben von allen. Dazu gehört auch das Empfinden und Verstehen, dass es Menschen gibt, die Dinge anders auffassen oder verarbeiten als man selbst. Was für den einen Menschen mit „dickem Fell“ eher belustigend wirkt, kann einen anderen Menschen sehr treffen.

Wir alle sind gefordert. Dazu gehört auch ein kritischer Umgang mit Medien und Personen, die nichts aus den Suiziden von Robert Enke oder dem ehemaligen Profi Andreas Biermann gelernt haben und immer noch einzelne Sportler an den Pranger stellen (zum Beispiel hier: https://twitter.com/bildblog/status/1133480111867682816)

 

Ihr braucht Hilfe bei Depressionen?

Hier gibt es Unterstützung:

0800-111 0111 oder 0800-111 0222

Kontakt

SV Borussia Leer 

Bahndamm 33

26789 Leer

Mail: borussialeer@gmail.com

Telefon/WhatsApp: +49 (0)160 5090377

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